Bewegungs- und Gesundheitsförderung Nr. 17 / Juni 2023 BEWEGUNGSMEDIZIN Fachthema: Neurologische Erkrankungen – Demenz und Parkinson SWICA: Wenn die Kranken- kasse das ganze Fitness-Abo bezahlt Branchentag und Mountain Move: Rückblick auf die grössten Netzwerk- treffen der Fitness- KMU in der Schweiz Schweizweit trainieren: Kostenloses Gasttraining an 300 zertifi zierten Standorten!BIODRIVE SYSTEM PATENTED Biostrength. Schneller bessere Resultate. ™ AKTIVIERUNG UND MOTIVATION NEUROMUSKULÄRE STIMULATION OPTIMALE BELASTUNG PERSONALISIERTE ROM KORREKTE KÖRPERHALTUNG Korrekte ROM und Geschwindigkeit Maximale Muskelkontraktion Automatische Einstellung der Sitzposition Erhöhte neuromuskuläre Aktivität Biofeedback und KI für Anleitung in Echtzeit Biostrength™ hilft Ihnen, die häufigsten Fehler beim Krafttraining zu vermeiden, um bis zu 30% mehr Ergebnisse beim Training zu erzielen. 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Abschlussprüfungen im März 2023 26 Entwicklung zum Dienstleister Bewegungs- und Gesundheitsförderung Award «SFGV Lehrbetrieb des Jahres 2023» 28 Umsetzungstool Taschenbuch «Muskeltraining als beste Medizin» 32 SFGV – Aktuell BranchenTag 2023 34 Mountain Move Fitness Days 2023 38 Klage vor dem Bundesgericht40 SFGV – Fitness Guide und Jobplattform Swica bezahlt den Fitness-Guide-zertifi zierten Fitnesscentern den vollen Abobetrag 42 Zu Besuch im BODYFIT in Tagelswangen ZH 46 Fit-News Buchtipp – Wirtschaftspsychologie 48 Ganz persönlich Neustes Mitglied im Fitness-Guide: Willkommen, Schulthess Klinik Zürich! 50 SFGV im Überblick Neue Mitglieder 52 Organisationsstruktur und Dienstleistungen des SFGV 54Erfahre hier alles über unseren Kraft-Beweglichkeits-Parkour www.milongroup.com Der Kraft-Beweglichkeits-Parkour ist die Lösung für die anatomischen und physiologischen Anforderungen von heute. KRAFT UND BEWEGLICHKEIT IM WECHSEL DIE KOMBI MACHT’S FIT IN KURZER ZEIT BIS ZU 3 STUNDEN SITZEN » 1 DURCHGANG IN 15 MINUTEN MEHR ALS 3 STUNDEN SITZEN » 2 DURCHGÄNGE IN 30 MINUTEN Muskellängentraining und Kräftigung im Wechsel Standardisiertes Training auf kleinem Raum Vereint die Bedürfnisse der Trainierenden in einem Konzept ANZEIGEBewegungsmedizin – Nr. 17 / Juni 2023 Liebe Leserin, lieber Leser Bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe befi nden wir uns ein- mal mehr im Prüfungszeitraum der Lehrabschlussprüfungen. Ich selbst bin dort als Prüfungsexperte eingebunden und es freut mich jedes Mal ungemein zu sehen, was unser «Nachwuchs» nach den 3 Jahren ihrer berufl ichen Grundlehre bereits alles weiss und kann. Gerade das Fachgespräch macht vielen Lernenden Sorgen, doch auch hier staune ich oft nicht schlecht über die Fachsprache und über das Verständnis diverser Zusammenhänge im Bereich der Gesundheit und des Trainings. Der Beruf Fachmann/Fachfrau Bewegungs- und Gesund- heitsförderung erfreut sich einer grossen Nachfrage. Leider ist es aber immer noch so, dass wir viel mehr Interessenten bzw. Inte- ressentinnen als qualitativ gute Ausbildungsplätze haben. Und leider ist es auch so, dass die Lehrabbruchquote im Discount- segment in den letzten Jahren im Schnitt über 50 Prozent lag. Der zurzeit vorherrschende Fachkräftemangel, den ich vielerorts zu hören bekomme, ist sicherlich zum Teil auch dieser Tatsache geschuldet. Wir verfolgen mit unserer Ausbildungsstrategie die Posi tio- nierung als Gesundheitsberuf mit aller Konsequenz. Der Arbeits- markt muss diesen Weg jedoch auch mitgehen, damit die Institu- tionen, in denen unsere Fachkräfte arbeiten, dieser Positionierung gerecht werden können. Somit ist die Aus- und Weiterbildungs- strategie, die Sie in Ihrem Unternehmen verfolgen und nach aus- sen kommunizieren, ein äusserst wichtiger Baustein. Bildung richtet sich nicht nur an unsere Lernenden, son- dern an uns alle. Um es mit Henry Ford zu sagen: «Jeder, der auf- hört zu lernen, ist alt, mag er zwanzig oder achtzig Jahre zählen. Jeder, der weiterlernt, ist jung, mag er zwanzig oder achtzig Jahre alt sein.» Bildung eröffnet stets neue Möglichkeiten und unter dem Strich ist es die Bildung aller Mitarbeitenden einschliesslich der Führungskräfte und des Managements, die sich in der an- gebotenen Dienstleistung widerspiegelt und dadurch die Abgren- zung zum Discountsegment vollzieht, in dem nur der Preis die erste und wichtigste Rolle spielt. Deshalb freut es mich besonders, dass sich im August 2023 die ersten 7 Kandidaten und Kandidatinnen der höchsten eidg. Abschlussprüfung zum Experten/zur Expertin Bewegungs- und Gesundheitsförderung mit eidg. Diplom stellen. Ihr seid Vorbilder für unsere gesamte Branche und ich wünsche allen an dieser Stelle bereits viel Erfolg! In diesem Sinne, viel Spass bei der hoffentlich bildenden Lektüre dieser Ausgabe! André Tummer Chefredaktor Bewegungsmedizin Editorial «Es gibt nur eine Sache die teurer ist als Bildung – keine Bildung» (J.F. Kennedy)Degenerative Erkrankungen des Nerven systems und Training Fachliche Informationen Bewegungs- und Gesundheitsförderung Demenz und Parkinson gehören zu den degenerativen Erkrankungen des Nervensystems. Um Betroffene coachen zu können, muss ein ver- tieftes Verständnis der Krankheits- verläufe vorliegen. Bewegungsmedizin – Nr. 17 / Juni 2023Bewegungsmedizin – Nr. 17 / Juni 2023 Die beiden bekanntesten dege- nerativen Erkrankungen des Nervensystems sind Morbus Parkinson und die Alzheimer- Demenz . Doch bevor wir in die Pathologie dieser beiden Krank- heitsbilder einsteigen, bedarf es eines guten Verständnisses der Anatomie und der Begriffe un- seres Nervensystems. Jede noch so kleine Bewegung stellt unterschiedliche Anforderungen an die Motorik. Stets müssen die bewegungs- beteiligten Muskelgruppen zielgerichtet mit- und nacheinander koordiniert werden. Bei allen motorischen Handlungen sind Sin- neswahrnehmungen im Rahmen eines Feedback-Regelkreises notwendig, um die Bewegungen an die äusseren Bedingungen anzupassen. Das Zusammenspiel von Sensorik und Motorik ist allseits unter dem Begriff Sensomotorik bekannt. Funktionell wird das somatische (animale) vom vegetati- ven (autonomen) Nervensystem unterschieden. Während das vegetative Nervensystem die unbewusste Steuerung der Organ- funktionen übernimmt, vollzieht das somatische Nervensystem die sensomotorischen Prozesse. Räumlich wird dieses in das Zentralnervensystem (ZNS), bestehend aus Gehirn und Rücken- mark, und das periphere Nervensystem (PNS) unterteilt. Nervenzellen sind aufgrund ihrer hohen Differenzierung nicht mehr teilungsfähig. Ihre einmal genetisch festgelegte Anzahl nimmt mit zunehmendem Alter ab. Bestimmte Gifte, z. B. Alkohol, beschleunigen diesen Abbauprozess. Eine Ver bes- serung von kognitiven oder auch motorischen Leistungen ent- steht also nicht durch eine Neubildung von Nervenzellen, sondern durch vielfältigere Verknüpfungen der Nervenzellen untereinander. Wir alle wissen, dass die Bevölkerung unseres Landes immer älter wird. Die Schweiz hat weltweilt eine der höchsten durchschnittlichen Lebens- erwartungen (84 Jahre) und belegte im Jahre 2022 im internationalen Vergleich Platz 7. Zukünftig werden dementsprechend gesundheitsorientierte Fitnessunternehmen eine steigende Anzahl an Personen als Kundschaft betreuen, die bereits ein hohes Alter erreicht hat. In dieser Altersgruppe ist das Auftreten von degenerativen Erkrankungen des Nervensystems am häufi gsten. André Tummer Die Verknüpfung der Nervenzellen über deren Dendriten führt zur kognitiven und motorischen Leistungsverbesserungen.Bewegungsmedizin – Nr. 17 / Juni 2023 Fachliche Informationen Bewegungs- und Gesundheitsförderung Für den Aufbau des Nervengewebes ist neben den Nerven- zellen noch ein zweiter Zelltyp relevant: die Gliazellen . Sie sind kleiner und zahlreicher als die Nervenzellen. Beide Zellpopulatio- nen machen jeweils knapp die Hälfte des Volumens von Gehirn und Rückenmark aus. Die Gliazellen sind als Ernährungs- und Stützgewebe der Nervenzellen zu verstehen. Sie ummanteln die Nervenzellen, sodass diese nicht in direktem Kontakt mit den Blutkapillaren stehen. Der Stoffaustausch zwischen den Nerven- zellen und dem Blut wird also durch die Gliazellen vermittelt. Durch die Umhüllung der Nervenzellen haben die Gliazellen wich- tigen Einfl uss auf die Geschwindigkeit der Erregungsleitung. Glia- zellen können sich noch vermehren und dienen als Füllsubstanz bei Gewebedefekten im ZNS. Schliesslich sind bestimmte Glia- zellen zur Phagozytose fähig, das heisst, sie haben Abwehrfunk- tion, indem sie Fremdstrukturen oder Abbauprodukte aufnehmen und vernichten. Jede Nervenzelle (Neuron) ist eine strukturelle und funktio- nelle Einheit. Sie besteht aus dem Zellleib – Perikaryon – und Fortsätzen, die als Dendriten und Neuriten bezeichnet werden. Dendriten nehmen Erregungen von anderen Nervenzellen oder Aufgrund ihrer hohen Spezialisierung hat die Nervenzelle ihre Teilungsfähigkeit verloren. 1 Allgemeine Bezeichnung für Gewebe, Drüsen und Organe, die von efferenten Fasern innerviert werden und auf Impulse dieser Fasern reagieren oder Rezeptoren für bestimmte Hormone besitzen und bei Ausschüttung dieser Hormone antworten. Die Reaktion der Erfolgsorgane kann willkürlich oder unwillkürlich ausgelöst werden. So führt z. B. der Vorsatz, «zu laufen», zu einer willkürlichen Aktivierung der Erfolgsorgane «Beinmuskulatur». «Verbrennen» eines Fingers löst das sofortige unwillkürliche Zurückziehen der ganzen Hand aus. Erfolgsorgan ist in diesem Fall die Armmuskulatur. Aufbau einer Nervenzelle Gliazellen mit Ranvier‘schen Schnürringen Axon Zellkörper DendritenANZEIGE von Rezeptoren anderer Zellen auf. Ein in der Regel einzelner Neurit leitet die Erregung weiter zu anderen Neuronen bzw. zum Erfolgsorgan 1 . Die Gestalt der Neurone ist vielfältig. Dendriten und Neuriten können eine Länge von mehr als 1 Meter erreichen. Z. B. sitzt das Perikaryon, dessen Neurit die Fussmuskulatur in- nerviert, im Rückenmark in Höhe des 12. Brustwirbels. Umkehrt läuft ein Dendrit, der z. B. taktile Reize an der Fussohle aufnimmt, über eine ähnlich lange Strecke zum Rückenmark. Die langen Fortsätze sind in der Peripherie als Nerven zusammengefasst, im ZNS bilden sie Stränge oder Bahnen. Auch sie werden von Gliazellen umhüllt, die in der Peripherie als Schwann’sche Zellen bezeichnet werden. Die Fortsätze werden auch Axone genannt, wobei es unerheblich ist, ob es sich um Dendriten oder Neuriten handelt. Das Axon und die es umgeben- den Schwann’schen Zellen bilden die Nervenfaser . Bei den markhaltigen (myelinisierten) Nervenfasern ist ein lappenartiger Ausläufer der Schwann’schen Zellmembran mehr- fach um das Axon gewickelt. Diese eng aneinanderliegenden kon- zentrischen Stapel beeinfl ussen die Erregungsleistungsgeschwin- digkeit massgeblich. Da die auch als Markscheide bekannte Isolierung immer nur einen kleinen Abschnitt des Axons bedecken kann, befi ndet sich zwischen den einzelnen Schwann’schen Zellen ein kleiner Bereich, in dem die Isolierung fehlt. Dieser Bereich nennt sich Ranvier’scher Schnürring . Die Strecke zwischen zwei Schnürringen ist das Internodium. Der elektrische Impuls springt nun gewissermassen von Schnürring zu Schnürring, was als sal- tatorische Erregungsleitung bezeichnet wird. Die Geschwin- digkeit der Erregungsleitung hängt deshalb von drei Faktoren ab: – Je dicker das Axon, desto schneller ist die Leitungsgeschwindigkeit. – Je dicker die Markscheide (bessere Isolierung), desto schneller wird der Impuls weitergeleitet. – Je länger die Internoiden (entsprechend weniger Schnür- ringe), desto schneller ist die saltatorische Leitung. Umkehrt leiten markarme Nervenfasern langsam. Diese dünnen Nervenfasern besitzen eine Leitungsgeschwindigkeit von 0,5–2,5 m/s; sie übermitteln zum Beispiel dumpfe Schmer- zen. Dicke, myelisierte Nervenfasern leiten mit 70–120 m/s unter anderem motorische Erregungen. Echino SA Rue de la Gare 4, 2034 Peseux +41 32 557 57 70 - vente@echino.com Unser Supportteam beantwortet Ihre Anfragen in vier Sprachen und löst die Bedürfnisse jedes einzelnen Kunden, was unsere Stärke ausmacht. 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